Mit dieser Therapie werden Funktionsstörungen des Bewegungsapparates und auch Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis (Morbus Bechterew, Rheuma und Fibromyalgie) behandelt. Dabei kommen sowohl aktive Übungen (Muskel- und Nervendehnungen) als auch passive Behandlungsformen zum Einsatz.
So können blockierte Gelenke durch sanfte Techniken mobilisiert und überbewegliche Gelenke durch entsprechende Übungen auch wieder stabilisiert werden. Ziel ist es, das Zusammenspiel von Muskeln, Gelenken und Nerven wiederherzustellen. Die Manuelle Therapie ist ebenfalls auch sehr wirksam bei Erkrankungen der Hand (Handtherapie).
Leiden Sie unter Schmerzen im Kiefer- oder Gesichtsbereich? An unklaren Kopf-, Nacken- oder Rückenschmerzen? Haben Sie manchmal Schwindelattacken oder Tinnitus? Knackgeräusche während der Mundöffnung? Oder Probleme mit der Mundöffnung? Wenn Sie häufig Kopfschmerzen, Probleme bei der Mundöffnung und beim Kauen haben oder Knackgeräusche im Kiefergelenk wahrnehmen, kann es sein, dass Sie unter einer Funktionsstörung des Kauorgans, der so genannten Craniomandibulären Dysfunktion, leiden.
Das Fachwort setzt sich zusammen aus „Cranium“ = Schädel und „Mandibula“ = Unterkiefer und meint Erkrankungen, die in Zusammenhang mit dem Kiefergelenk und der Kaumuskulatur stehen. Diese treten in unserem Kulturkreis recht häufig auf, lt. wissenschaftlichen Untersuchungen bei etwa 5 bis 10 Prozent der deutschen Bevölkerung und zwar im Alter von 20 bis 40 Jahren.
Kiefergelenksstörungen – die Craniomandibulären Dysfunktionen (CMD) – betreffen das Kiefergelenk, die Kaumuskulatur oder angrenzendes Gewebe. Typische Symptome für eine Kiefergelenksstörung sind:
CMD kann langfristig sogar zu Verschleißerscheinungen am Kiefergelenk führen. Nicht selten tritt die Kiefergelenksstörung zusammen mit einem Tinnitus auf, dem Oberbegriff für alle Arten von Ohr- oder Kopfgeräuschen. Die Hauptursache für Kiefergelenksstörungen ist eine Über- oder Fehlbelastung der Kaumuskulatur und Kiefergelenke, die auch zu weiteren Symptomen im Schulter-/Nackenbereich führen können. Zudem können z. B. Fehlhaltungen der Halswirbelsäule auf Kiefergelenksstörung und Tinnitus entscheidenden Einfluss haben. Durch Physiotherapie werden die Kiefergelenke inkl. Muskulatur, die Schädel- und Gesichtsknochen sowie die Hirnnerven unter Berücksichtigung der Gesamtkörperstatik und -funktion untersucht und behandelt. Ziel ist die Schmerzreduktion, Besserung der Beweglichkeit, Entspannung des Gewebes. Zudem sollen Betroffene zu Eigenaktivitäten angeleitet werden. Auch beim Tinnitus kann gezielte Physiotherapie wirksam helfen. Je nach (zahn)ärztlicher Verordnung setzt ein Physiotherapeut zur Behandlung Manuelle Therapie oder krankengymnastische Übungen ein, um den Tinnitus zu behandeln. Auch eine spezielle Haltungsschulung mit Dehnung und Kräftigung der abgeschwächten oder verspannten Muskulatur kann gegen Ohrgeräusche wirksam helfen. Um die Muskelentspannung weiter zu fördern, kann außerdem Wärmeanwendung die Behandlung unterstützen.
All dieses können Symptome für eine Fehlbelastung der Kiefergelenke sein. Die Bisskraft eines Kiefers ist sehr hoch. Bei einem falschen Biss wirken sich diese Kräfte auf die Muskulatur negativ aus, die so unphysiologisch beansprucht und belastet wird. Auf Dauer können auch Schmerzen in den anderen Regionen des Stütz- und Bewegungsapparates entstehen. Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bedeutet, dass „etwas“ zwischen dem Schädel (Cranium) und dem Unterkiefer (Mandibula) nicht funktioniert. Das Resultat ist eine Vielzahl von Symptomen und Funktionsstörungen der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur einschließlich der mit ihnen verbundenen Gelenke. Eine CMD äußert sich häufig mit Schmerzen lokal in den Kiefergelenken und auch in der Kaumuskulatur, vor allem beim Beißen, Kauen, Schlucken und Sprechen. Oft kommt es neben diesen Symptomen noch zu Gelenkgeräuschen, angefangen vom "leichten Klicken" bis zum "lauten Knacken" in Zusammenhang mit Mundöffnungs- und Schließbewegungen. Zusätzlich treten Bewegungseinschränkungen auf. Ohrenschmerzen, Verspannungen der Muskulatur und übermäßiges Knirschen und Pressen im Zahnbereich mit vermehrter Abnutzung des Zahngewebes können weitere Beschwerden sein. Die häufigsten Symptome sind hierbei Kopfschmerzen und Nackenbeschwerden. Jede Altersgruppe vom Kind bis ins hohe Alter kann betroffen sein.
Falls Sie unsicher sind, empfehlen wir Ihnen für das Gespräch mit dem Zahnarzt den CMD – Selbsttest: Fragebogen zur Craniomandibulären Dysfunktion.
Die Ursachen einer CMD können in drei Bereichen zu finden sein:
Wann und wie hilft Physiotherapie bei Gesichts- und Kiefergelenkschmerzen?
Neben Karies und Parodontose zählen craniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) zu den Hauptindikationen, mit denen sich der Zahnarzt in seiner täglichen Praxis beschäftigen muss. Dennoch bleibt für viele Patienten mit Kopfschmerzen, Nackenschmerzen oder Schmerzen im Gesicht die Suche nach den Ursachen lange erfolglos. Falsches Kauen durch fehlerhafte Gebissstellungen oder suboptimale Zahnprothesen sind eben nicht immer der wahre Grund für die Schmerzen. Oft sind Kiefergelenkstörungen oder eine Fehlstellung der Wirbelsäule für diese Beschwerden verantwortlich. Damit der Zahnarzt nicht einfach vermeintlich schuldige Zähne zieht, ist ein interdisziplinärer Ansatz nötig, der Kieferorthopäden und Physiotherapeuten mit einbezieht. Zahnärzte, Kieferorthopäden und Physiotherapeuten arbeiten Hand in Hand und können mit manueller Diagnostik die Einschränkungen in der Bewegung feststellen und so Fehlfunktionen im Kau-, Kieferapparat aufspüren. Störungen im Bereich der Halswirbelsäule gelten als häufigste Ursache für Störungen im Kiefergelenk. Doch auch Fehlbelastungen des Stütz- und Bewegungsapparates, Statikveränderungen durch Skoliosen, Blockierungen des Kreuzbein-Darmbein-Gelenkes und auch Muskeldysbalancen durch Fehlhaltungen und unterschiedliche Beinlängen können zu Schmerzen und Funktionsstörungen im Kiefergelenk führen. Zudem können seelische Anspannung durch beruflichen, familiären oder sozialen Stress craniomandibuläre Dysfunktionen hervorrufen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Physiotherapie ist daher eine genaue Diagnose des Arztes mit einer orientierenden neurologischen und orthopädischen Untersuchung der Kopf-, Halsregion. Eine ausführliche krankengymnastische Befunderhebung testet insbesondere die aktive und passive Kiefergelenkbeweglichkeit, die Gelenkkapsel, die Kaumuskulatur und die Beweglichkeit der Wirbelsäule vor allem im Bereich der Halswirbelsäule. Physiotherapie kann in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Zahnärzten und Kieferorthopäden durch Manuelle Therapie, Krankengymnastik, Elektrotherapie und gezielte Entspannungsübungen hervorragende Erfolge erzielen.
Physiotherapeuten untersuchen bei einer CMD-Behandlung vorwiegend die Funktionsweise von Muskeln und Gelenken. In einem ausführlichen Gespräch werden die Symptome und die Vorgeschichte erfragt und andere medizinische Befunde und Faktoren wie Beruf, Freizeitaktivitäten und Vorstellungen der Patientinnen und Patienten mit einbezogen. Außerdem werden die aktiven und passiven Anteile des Kiefergelenkes untersucht. Die Ergebnisse aus der insgesamt gewonnenen Information aus dem Gespräch und der körperlichen Untersuchung werden analysiert, mit dem Patienten besprochen und in eine zielgerichtete Therapie umgesetzt.
Die Therapie kann passive Techniken sowie aktive therapeutische Übungen umfassen. Der Patient bekommt Tipps und Übungen mit, die er zu Hause umsetzten kann. Ziele der Physiotherapie bei CMD sind:
Der behandelnde Zahnarzt oder Arzt stellt die Diagnose, legt das Behandlungsziel fest. Eine erste Maßnahme ist die Schienentherapie. Eine Korrekturschiene wird individuell und hochwertig von einem zertifizierten zahntechnischen Labor hergestellt. Einmal eingesetzt, kann sie schon nach kurzer Zeit entsprechende Linderung verschaffen. Sie wird so lange getragen, bis die entsprechende Bisslage des Kiefers erreicht ist.
Parallel zur Schienentherapie erfolgt die Physiotherapie. Hierzu stellt der behandelnde Arzt oder Zahnarzt dann eine entsprechende Verordnung aus.
Voraussetzung für den Heilungserfolg ist jedoch eine individuelle Therapie. Eine weitere Voraussetzung ist, dass noch keine Chronifizierung eingesetzt hat. Chronifizierung bedeutet, dass Beschwerden durch ihr langes Bestehen sehr hartnäckig werden und sich deshalb schwer behandeln lassen. Gehen Sie daher schon bei den ersten Symptomen zu Ihrem Arzt oder Zahnarzt, je nach Symptomatik sollten weitere Fachärzte mit in die Therapie einbezogen werden, um den Behandlungserfolg so sicher wie möglich zu machen.
Wir haben in unserem Team durch spezielle Weiterbildungen (www.cranioconcept.de) die entsprechende Kompetenz für eine qualifizierte CMD - Behandlung erworben.
Die Triggerpunkttherapie hat als Ziel die Beseitigung von Schmerzen, die auf sogenannte myofasziale Triggerpunkte zurückgeführt werden. Diese sind lokal begrenzte Muskelverhärtungen in der Skelettmuskulatur, die lokal druckempfindlich sind und von denen angeblich andauernde Schmerzen anderswo im Körper "ausgehen" können.
So werden beispielsweise myofasziale Triggerpunkte im Schulterblattheber-Muskel (Musculus levator scapulae) und im Trapezmuskel (M. trapezius) als Auslöser von Schmerzen im Nacken und Hinterkopf/Schläfenbereich angesehen. Die therapeutischen Möglichkeiten richten sich hauptsächlich auf die gezielte Normalisierung der permanent kontrahierten Muskelfasern sowie die anschließende nachhaltige Vorbeugung (Prophylaxe) gegen eine Wiederholung, etwa durch die Beseitigung einer ungünstigen Arbeitshaltung. Als Möglichkeiten bieten sich je nach betroffenem Muskel an: spezifische manuelle physiotherapeutische Behandlungstechniken, Behandlung, insbesondere Dehnung der hypertonen Muskulatur.
Die Bobath-Therapie ist ein spezielles Behandlungskonzept für Patienten mit Störungen des zentralen Nervensystems. Sie ist nach dem Ehepaar Dr. Karel und Bertha Bobath benannt und richtet sich vor allem an Patienten mit Einschränkungen der Motorik, Wahrnehmung oder des Gleichgewichts. Bei Erwachsenen wird die Therapie z. B. nach einem Schlaganfall mit Lähmungen eingesetzt. Durch gezielte Behandlungstechniken werden Bewegungsfolgen und -übergänge aufgebaut sowie Gleichgewichtsreaktionen und die Körperwahrnehmung verbessert. Ziel des Therapeuten ist es, dem Patienten eine bessere Bewältigung seines Alltags zu ermöglichen, wodurch sich seine Selbstständigkeit und Lebensqualität erhöht. Beispielsweise wird geübt, eine gelähmte Seite bei alltäglichen Verrichtungen wie essen oder waschen nutzen zu können.
Sehr gute Erfolge erzielen Bobath-Therapeuten auch bei der Behandlung von schwerst-/mehrfachbehinderten Patienten. Hier geht es vor allem darum, Bewegungen und Bewegungsübergänge im Alltag zu ermöglichen und Vitalfunktionen zu erhalten. Besonders berücksichtigt werden dabei die individuellen Einschränkungen. In der Therapie werden so günstige Voraussetzungen für das sensomotorische Lernen geschaffen, die es ermöglichen, unterschiedliche Varianten von Handlungen auszuführen. Wichtig ist hierbei die Eigenaktivität des Patienten. Deswegen wird die Therapie so alltagsnah wie möglich ausgeführt.
Die Bobath-Therapie kann nur von speziell dafür ausgebildeten, zertifizierten Physiotherapeuten durchgeführt werden.
Dieses Therapiekonzept richtet sich an Patienten mit angeborenen oder erworbenen Schädigungen des zentralen Nervensystems.
PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation) wird bei Patientinnen und Patienten eingesetzt, deren natürliche Bewegungsabläufe gestört sind. Die Anwendungsmöglichkeiten sind sehr vielseitig, so dass die Therapieform bei orthopädischen und neurologischen Erkrankungen oder auch nach chirurgischen Eingriffen und Verletzungen eingesetzt werden kann.
Ziel des Physiotherapeuten ist es, das Nerven- und Muskelsystem durch eine Anbahnung von Bewegungsabläufen in die Lage zu versetzen, notwendige Bewegungen wieder durchzuführen. Dies geschieht durch gezielte Berührungen und Bewegungsaufträge. PNF ist dabei als Koordinationstraining zur Regulierung der Muskelspannung geeignet und hilft, das ökonomische Bewegungsverhalten wiederzuerlangen.
PNF kann nur von speziell dafür ausgebildeten, zertifizierten Physiotherapeuten durchgeführt werden.
Hierzu gehört insbesondere der Apoplex (Schlaganfall). Es gibt Menschen mit hohen Risikofaktoren, aber auch sie trifft ein Schlaganfall häufig völlig unerwartet. Schlagartig setzt eine Blutung ins Gehirn ein oder eine Mangeldurchblutung löst den Schlaganfall aus. Wer unter Bluthochdruck leidet, einen hohen Cholesterinwert hat, raucht oder sich zu wenig bewegt, muss sich vorsehen. Auch die Pille birgt ein Schlaganfallrisiko für Frauen. Die Folgen eines Schlaganfalls sind oft dramatisch: Lähmungen einer Körperhälfte oder im Extremfall des gesamten Körpers. Diesen schlimmsten Fall nennen die Experten „Locked in“, die Patienten sind bei vollem Bewusstsein, gefangen im bewegungslosen Körper. Aber auch weniger dramatische Folgen führen dazu, dass die Menschen nach einem Schlaganfall ihren Alltag nicht mehr bewältigen können: Sprachstörungen, Schluckstörungen, Verlust der Orientierungs- und Konzentrationsfähigkeit. Bei rechtzeitiger und richtiger Behandlung sind die Folgen eines Schlaganfalls begrenzbar. Physiotherapie hilft, die Patienten zu mobilisieren und ihren Alltag wieder möglichst selbstständig zu bewältigen. Der Physiotherapeut versucht, die Bewegungsmuster, die der Patient als Kind gelernt und abgespeichert hat, wieder anzubahnen. Diese Bewegungsmuster sind noch vorhanden, aber der Schlaganfallpatient hat den Zugriff verloren. Das Bobath-Konzept wurde speziell für dieses Krankheitsbild entwickelt, daneben bieten PNF und Vojta sinnvolle Ansätze für die Therapie. „Physiotherapeuten mit der Zusatzausbildung Bobath, PNF oder Vojta sind also die Fachleute für Schlaganallpatienten. Sie helfen, nach einem Schlaganfall Bewegungen anzubahnen und alltägliche Fähigkeiten wieder zu erlernen, soweit dies den Patienten möglich ist.
Eine weitere Erkrankung, die mit neurophysiologischer Therapie sehr gut behandelt werden kann, ist der Morbus Parkinson. Diese Erkrankung ist nicht heilbar und kann jeden treffen. In Deutschland leiden nach Expertenschätzung rund 250.000 Menschen an der „Schüttellähmung“. Dabei verlieren Betroffene schleichend die Kontrolle über ihre Körperbewegungen. Durch Zittern und versteifte Muskeln wird die einfachste Alltagsbewegung zur Qual. Häufig „frieren“ die Bewegungen ein, so dass schon das Überqueren der Straße oder eine Bordsteinkante zum unüberwindbaren Hindernis werden. Die Lebensqualität der Betroffenen kann jedoch wesentlich verbessert werden. Der Physiotherapeut sorgt mit Bewegungsschulung, Koordinationsübungen und einem Training der Gleichgewichtsreaktionen dafür, die selbstständige Mobilität des Patienten und seine Alltagsaktivität möglichst lange zu erhalten. Durch regelmäßige krankengymnastische Übungen kann das Voranschreiten der Krankheit positiv beeinflusst werden. Da die Ursachen für Parkinson bis heute ungeklärt sind, ist nur eine symptomatische Behandlung möglich. Physiotherapie sollte so schnell wie möglich nach der Diagnosestellung beginnen, um die Bewegungen des Patienten zu erhalten und weiteren Einschränkungen entgegenzuwirken. Durch verschiedene Methoden und Techniken kann der Physiotherapeut die Motorik trainieren, die Steifheit der Muskeln verringern und eine Harmonisierung der Bewegungsabläufe neu einüben. Schwerpunkt der Behandlung ist meist eine Gang- und Haltungsschulung, besonders unter Nutzung rhythmischer, akustischer Stimuli wie lautes Zählen oder Musik. Dies geschieht aktiv durch Übungsanweisungen, aber auch passiv durch Dehnungen der Rumpfmuskulatur. Die Mobilisation und Aufrichtung des Rumpfes sind wichtig, da sich eine bessere Mobilität in diesem Bereich direkt positiv auf das Gangbild auswirkt. Begleitend wird ein Gleichgewichtstraining durchgeführt, z. B. durch Gehen auf verschiedenen Unterlagen wie Matten oder Trampolin. Auch ein Hindernislauf über leicht erhöhte Gegenstände und Laufbandtraining unterstützen das Anheben der Beine, eine angemessene Schrittlänge und ein flüssiges Gangbild. Daneben werden Ausfallschritte zur Sturzprophylaxe trainiert. Parkinson-Patienten haben häufig Schwierigkeiten mit alltäglichen Handlungen wie Laufen, vom Stuhl aufstehen oder Haare kämmen. Hier erhalten Betroffene vom Therapeuten hilfreiche Tipps und lernen, wie sie sich im Alltag selber helfen und tägliche Abläufe erleichtern können. Es werden gezielte Wahrnehmungsschulungen durchgeführt. Aufrechtes Laufen wird beispielsweise geübt, indem ein Punkt auf Augenhöhe fixiert wird. Zudem helfen leichte Hanteln in den Händen, dass die Arme mitschwingen.
Das Lymphsystem hat die Aufgabe, Flüssigkeiten abzutransportieren und zu filtern, die sich im Gewebe bei verschiedenen Stoffwechselvorgängen ansammeln. Störungen dieser Funktion führen meist zu einer Ansammlung der Gewebsflüssigkeit, die nach außen durch Schwellungen sichtbar wird. Ursachen für Lymphstauungen sind z.B.:
Die Manuelle Lymphdrainage wird von speziell ausgebildeten Physiotherapeuten auf Anordnung des Arztes eingesetzt, um eine mangelhafte Funktion des Lymphsystems zu unterstützen. Dabei verwendet der Therapeut spezielle Handgriffe, die durch rhythmische, kreisende und pumpende Bewegungen der flachen Hände mit sehr geringem Druck die Flüssigkeit in Richtung Hals verschieben. Teilweise wird über die Atmung und Stimulation entfernt liegender Lymphknoten eine Sogwirkung erzielt, die den Abtransport unterstützt. Als besonders effektiv hat sich die Kompressionsbandagierung im Anschluss an die Manuelle Lymphdrainage erwiesen. Das bewirkt eine länger anhaltende Abschwellung des Gewebes, Schmerzen und die Gewebsspannung werden reduziert, sodass sich durch einen begünstigten Stoffwechsel sich auch das Bewegungsausmaß verbessert.
Die gerätegestütze Krankengymnastik ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Rehabilitation nach Gelenkverletzungen, Knochenbrüchen und Operationen. Der Physiotherapeut kann hier die motorische Kontrolle und Stabilität ebenso zielgerichtet und individuell einüben wie die Kraft und Ausdauer. Die guten Möglichkeiten, dreidimensional und mit angepassten Gewichten gemäß der Alltagsbelastung des Patienten zu arbeiten, wirken positiv auf den Heilungsprozess. Je nach Krankheitsbild und Befund wird dem Patienten ein individueller Trainingsplan erstellt. Dabei steht nicht das isolierte Training einzelner Muskeln im Vordergrund, sondern die Erarbeitung funktioneller Bewegungsmuster und Automatisierung von Bewegungsabläufen. Wichtig ist systematische Wiederholung gezielter Muskelanspannungen mit dem Ziel der Leistungssteigerung. Therapeutisch verbessert wird:
Die gerätegestützte Krankengymnastik kann nur von speziell dafür ausgebildeten Physiotherapeuten in besonders ausgestatteten Praxen durchgeführt werden.
Massage ist eine Behandlungsform, die in der Regel unterstützend zu anderen Therapien (Krankengymnastik oder Manueller Therapie) eingesetzt wird, aber auch eigenständig vom Arzt verordnet werden kann. Bei der klassischen Massagetherapie dienen verschiedene Grifftechniken der Muskel- und Bindegewebsbehandlung, wie Streichungen, Walkungen, Knetungen, Reibungen und Zirkelungen. Es werden Muskelverspannungen gelockert, die Durchblutung gefördert und positiv auf den Kreislauf bzw. den Blutdruck eingewirkt. Neben der klassischen Massage gibt es weitere Formen, wie z. B.:
Massagen wirken zusätzlich auf das vegetative Nervensystem und die Psyche der Patienten. Somit können sie einen positiven Einfluss auf das Gesamtbefinden haben.Wir bieten Ihnen auch reine Wohlfühl-Massagen an.
Die Akupunktmassage nach Penzel, kurz "APM" genannt, ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode, die ihre Wurzeln in der traditionellen chinesischen Medizin und Akupunkturlehre hat, und erklärt das Entstehen von Krankheit als Energieflussstörung. Unser gesamter Organismus mit seinen Körperstrukturen wie Muskulatur, Wirbelsäule und Organe und alle Körpersysteme wie Herz-Kreislauf, Nerven- und Lymphsystem können ihre Funktionen nur erfüllen, wenn sie mit ausreichend Energie versorgt werden. Diese Energie fließt in Bahnen, den so genannten Meridianen.
Die APM sorgt in erster Linie dafür, dass die Energie in den Meridianen fließen kann, erst dann werden die Akupunkturpunkte mit einbezogen. Bei der Akupunktmassage werden - im Gegensatz zur Akupunktur - nicht nur einzelne Punkte aktiviert, sondern auch der gesamte Meridian massageartig tonisiert. Einzelne Akupunkturpunkte werden nicht genadelt, sondern durch Druck oder Vibration oder auch mit Wärme (Moxa) oder durch Elektrotherapie aktiviert. Dieses ist insbesondere bei Patienten mit Angst vor Nadelstichen von Vorteil.
Immer dann, wenn die Energie nicht richtig fließt, können sich Erkrankungen oder Schmerzen aufbauen und somit das Allgemeinbefinden beeinträchtigen. Die Behandlung mit APM ist besonders hilfreich bei:
Die APM eignet sich auch besonders zur Prophylaxe und Präventivmaßnahme für Erwachsene und Kinder, sowie auch bei Schwangeren. Zur Durchführung einer Akupunktmassage wird nach einem individuellen Befund des Patienten die Meridiane mit einem Massagestäbchen sanft massiert.
Dabei wird auch das Ohr in die Behandlung einbezogen, des Weiteren können noch:
Wärmeanwendungen werden häufig als vorbereitende und unterstützende Maßnahme für physiotherapeutische Behandlungen eingesetzt, da sie durchblutungsfördernd und schmerzlindernd auf die Muskulatur und anderes Gewebe (z. B. Gelenkkapsel) einwirken. Es gibt verschiedene Wärmetherapien. Warmpackung: Sie besteht meist aus Naturmoor oder Fango und wirkt durchblutungsfördernd, muskelentspannend und schmerzlindernd, z. B. bei rheumatischen Erkrankungen. Heißluft: Mit speziellen Strahlern können Körperregionen erwärmt und somit ihre Durchblutung angeregt werden. Patienten, die sich ungern mit Moor oder Fango „einpacken lassen“, können bei dieser Heißluft-Therapie meist besser entspannen. Zudem gibt es verschiedene Formen der Kältetherapie: Kühlpacks, Eistauchbad, Eisabreibung mittels Eiswürfel oder mit Eiswasser gefüllte Kompressen, die individuell für einzelne Gelenke (Knie, Fuß) geformt sind. Die Eis-Anwendungen haben je nach Temperatur und Dauer sehr unterschiedliche Wirkungen:
Die Kinesio -Tape Methode wurde vor etwa 30 Jahren vom Chiropraktiker und Kinesiologen Kenzo Kase entwickelt. Seit den neunziger Jahren wird sie auch in Europa und den USA angewandt. Nach Deutschland gelangte sie Ende der neunziger Jahre über den Leistungssport und Bereiche der allgemeinen Medizin und Physiotherapie. Bei Weltmeisterschaften, olympischen Spielen und Wettkämpfen verschiedenster Sportarten ist diese wirkungsvolle Methode fester Bestandteil der Prävention und Rehabilitation geworden. Ebenso sind Nachsorgekonzepte z.B. bei Brustkrebs entwickelt und mit großem Erfolg in Kliniken und Rehazentren eingeführt worden. Neu an dieser Methode ist nicht nur die Art des Anlegens, sondern auch das Tapematerial, welches speziell für diese Methode entwickelt wurde. Das Kinesio-Tape ist längselastisch und querstabil und wirkt lösend oder anregend auf die Muskulatur. Über die verbesserte Mikrozirkulation aktiviert es das lymphatische System und verbessert somit auch die Wundheilung. Es unterstützt die Gelenkfunktion und wirkt über die Aktivierung des analgetischen und endogenen Systems auch Schmerz lindernd. Über die Reflexzonen konnte auch eine Wirkung auf die inneren Organe nachgewiesen werden.
Anwendungsmöglichkeiten für Kinesiotaping sind:
Typische Anwendungsbereiche sind:
Durch die Materialeigenschaften wird das Kinesiotape bereits wenige Minuten nach der Anlage vom Tragenden nicht mehr als störend empfunden. Aktivitäten des täglichen Lebens, wie z.B. Arbeit, Sport und Freizeit werden durch den Verband nicht eingeschränkt, sondern gefördert. Durch das wasserabweisende Tape ist das Duschen oder Baden ohne Probleme möglich, ohne das Tape wechseln zu müssen. Die Hauptwirkung des Kinesiotapes entsteht bei einer Tragedauer während der ersten 3 bis 5 Tagen. Oft wird bei einer längeren Tragedauer eine positive Wirkung auf das Beschwerdebild beobachtet. Um optimale Behandlungsergebnisse in der Therapie oder in der Prophylaxe gewähren zu können, muss die einfach aussehende Anlagetechnik dieser Therapie in ihrer Gesamtheit verstanden sein. Daher wird das Kinesiotaping mit den bestehenden Therapien in ein Therapiekonzept eingebunden.
Unsere Therapeuten haben daher durch spezifische Weiterbildung besondere Kenntnisse im Kinesio-Taping erworben und verfügen über entsprechende therapeutische Kompetenzen, Sie ganzheitlich zu behandeln. Da falsche Anlagetechniken auch zu unerwünschten Reaktionen, insbesondere auch der Haut, führen können, sollte das Tape grundsätzlich von einem erfahrenen Therapeuten angelegt werden.
Nutzen Sie daher die große Chance, Ihre medizinischen Probleme durch eine effektive Therapie frei von unerwünschten Nebenwirkungen zu verbessern oder sogar zu beseitigen.
Medical Flossing ist eine sehr innovative Therapie für eine Vielzahl von Muskel- und Gelenkbeschwerden: von der Verstauchung über Zerrungen bis zum Tennisellbogen. Dabei wird für eine Dauer von etwa zwei Minuten dieses spezielle Latexband um die schmerzhafte Struktur sehr fest gewickelt. In dieser Zeit können entweder aktive Übungen durchgeführt oder die Region wird vom Therapeuten passiv mobilisiert. Danach wird die Region wieder ausgewickelt, oftmals mit einer deutlichen Reduzierung der Beschwerden.
Medical Flossing wirkt auf verschiedenen Ebenen.
Durch den hohen Druck auf das Gewebe werden unerwünschte Abfallstoffe praktisch in die abführenden Lymphbahnen gedrückt, so dass eine Art Reinigungsprozess innerhalb des Gewebes entsteht. Beim Loslassen des Latexbands wiederum wird das geschädigte Gewebe oder Gelenk mit Blut, bzw. Flüssigkeit geflutet. Dieser Effekt regt die Versorgung mit Nährstoffen, Hormonen und Sauerstoff an.
Während des Flossings und bei gleichzeitiger Bewegung verschieben sich Faszien, Unterhaut(fett)gewebe, Muskeln, Knochen und Gelenke intensiv mit- und gegeneinander. Dadurch werden blockierende Vernarbungen und Verklebungen gelöst, so dass die Beweglichkeit sich spürbar verbessert.
Die durch Druck hervorgerufene Reibung des Flossing-Bands stimuliert Sinneszellen unter der Haut. Dadurch wird die Weiterleitung von Schmerzen im Rückenmark gehemmt. Das Lösen der Blockaden sowie die Schmerzlinderung treten unmittelbar nach der Anwendung ein und sind oft sogar nachhaltig. Damit kehren die Beschwerden nicht wie ein Bumerang am nächsten Tag zurück! Für einen dauerhaften Therapieerfolg sind mit dieser Methode weniger Sitzungen nötig als mit einer herkömmlichen Methode, so dass das Therapieziel schneller erreicht werden kann. Flossing eignet sich daher besonders zur Selbstbehandlung, fragen Sie hierzu Ihren behandelnden Therapeuten.
Funktionstraining gehört zu den Nachsorgemaßnahmen, die überwiegend an eine ärztliche oder physiotherapeutische Behandlung anschließen und das Therapieergebnis langfristig sichern sollen. Funktionstraining soll die Leistungsfähigkeit (Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, Koordination) und die Belastbarkeit der Teilnehmer verbessern sowie die Eigenverantwortung für ihre Gesundheit fördern und weiter aufbauen. Voraussetzung hierzu ist eine Verordnung durch den behandelnden Arzt und deren Genehmigung durch den Kostenträger (Krankenkasse). Die erforderliche Verordnung kann Ihnen Ihr Hausarzt ausstellen, nach erfolgter Genehmigung durch den Kostenträger können Sie mit dem Training beginnen.
Die einzelnen Übungseinheiten des Funktionstraining finden unter fachkundiger Leitung von Physiotherapeuten in Gruppen mit vergleichbarer Zielsetzung in den Räumlichkeiten unserer Praxis statt. Sie wollen wissen, wie häufig Sie trainieren sollen? Ob das Training auch für Ihr Beschwerdebild geeignet ist? Wir als Gesundheitsberater sind die Ansprechpartner für Ihre Fragen!
In der Physiotherapie gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten für Patienten, die z.B. an Asthma, Bronchitis, Lungenemphysem, Mukoviszidose oder an den Folgen einer SARS-COV-2 Infektion erkrankt sind. Durch verschiedene physiotherapeutische Techniken wird:
In der Krankengymnastik werden spezielle Lagerungen und atemerleichternde Ausgangsstellungen erlernt, damit die Atmung ungehinderter erfolgt und Schleim abfließt. Spezielle Grifftechniken dienen zur Lockerung und Aktivierung der Atemhilfsmuskulatur. So kann die flächige Bindegewebs-Massage zum Lösen von Gewebswiderständen und -verklebungen eingesetzt werden. Zudem haben sich verschiedene Wärme- und Kältetherapien ebenfalls als sehr hilfreich erwiesen. Besondere krankengymnastische Übungen, die beim Physiotherapeuten erlernt werden, unterstützen die Atmung.
Die Versorgung mit Heilmitteln durch die gesetzliche Krankenversicherung ist gesetzlich geregelt und umfasst nur Leistung die medizinisch erforderlich und sinnvoll sind und das Maß des Notwendigen nicht übersteigen.Die von Ihrer Krankenkasse vergütete Regelbehandlungszeit beträgt gemäß dieser Vorgabe 15-25 Minuten.
In dieser Gesamt-Behandlungszeit sieht die gesetzliche Krankenversicherung ebenfalls:
Somit werden Ihnen von der Krankenkasse tatsächlich nicht mehr als 15 Minuten Behandlungszeit bei Ihrem Therapeuten vergütet. Ebenfalls ist die Behandlungsanzahl eines Rezeptes in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Es kommt hinzu, dass zu dieser Zeit bei fast jeder Indikation die aktive Behandlung (Massage, Krankengymnastik, Manuelle Therapie) durch eine passive Anwendung (Fango-Packung, Heißluft, Elektrotherapie, Tape-Verbände, Kompressionsbandagen) ergänzt wurde. Heutzutage sind passive Leistungen fast vollständig von ärztlichen Verordnungen verschwunden.
Die Folge dieser Entwicklungen ist eine deutliche Verschlechterung Ihrer von der Krankenkasse bezahlten physiotherapeutischen Versorgung.
Krankengymnastik ist eine aktive und passive Behandlung. Jeder Patient wird individuell auf sein Beschwerdebild untersucht. Der Befund der Therapeuten gibt die angemessene Behandlungstechnik für den Patienten vor. Dies können im Einzelnen sein: